-Der Rechte Raum-
Du entscheidest dich für
den rechten Raum? -Na gut..wie du meinst..
Stickig, war das erste was
dir zu dem dunklem Raum einfällt. Die Fenster sind mit Brettern
verriegelt, die Tapete hält kaum noch an der Wand und an einigen
Stellen kann man schon das innere der Wand sehen..ja, das Haus
braucht unbedingt eine Renovierung.
Dein Blick wandert ruhig
durch das Zimmer erkennt einen kleinen Kronleuchter an der Decke und
den passenden Schalter kaum einen Meter von dir entfernt. Grün-gelbes
Licht erhellt den Raum und was dir sofort ins Auge fällt, verschlägt
dir den Atem...Blutflecken..überall Blut...verteilt auf dem Boden
und den Wänden. Du weichst einen Schritt zurück und.. läufst in
jemanden hinein....
Du kreischst auf und
rennst erst mal quer durch den Raum auf eine verschlossene Tür zu.
Du rüttelst wie wild an dem Knauf, doch er bewegt sich kein Stück.
Eine kalte Hand legt sich
auf deine Schulter. „Das war es wohl mit mir..“ flüsterst du
kaum hörbar.
„Sieh' mich an...“
sagt eine hohe, leichte Stimme.
„Nein.“
„Wieso?“
„Nein!“ Du reißt die
Hand von deiner Schulter und willst aus dem Zimmer rennen, doch
dieses Etwas hat dich eingeholt und steht wieder hinter dir.
„Ich will dir nichts
tun..ich verspreche es bei dem Grab meiner Mutter.“
'Ich werde so oder so
heute noch sterben..wieso also nicht.' denkst du gleichgültig.
Langsam drehst du dich um
und siehst in zwei endlos schwarze, kalte Augen die in einem
aschgrauem Gesicht von dunkelroten Augenringen liegen. Das Gesicht
ist umrahmt von schwarzen, langen Haaren. Die Gestalt vor dir ist
ein Mädchen. Sehr dürr und allein ihr Anblick trägt förmlich den
Ausdruck von Tot, Verlassenheit, Angst und Traurigkeit.
Das Mädchen blickt dich,
eben so wie du sie ansiehst, an und verzeiht dabei keine Mine.
Du musst schlucken als du
ihre Kleidung siehst. Sie trägt ein bodenlanges, graues und
zerfetztes Kleid und am unterstem Rand kannst du deutlich
Blutspritzer erkennen..
Nach ein paar Momenten des
Schweigens findest du deine Stimme wieder: „Wer..was bist bist du?“
fragst du unsicher.
„Man nannte mich
Medlaine.“ gibt das Mädchen leise von sich.
„Wieso...nannte?“
„Ich bin nicht mehr.“
„Was?“
„Ich bin tot.“
Du schweigst. Dir fehlen
die Worte und du spürst wie sich Angst in dir aufbaut.
Wie kann das alles hier
nur möglich sein? Wieso stehst du hier und redest mit einer toten
Person?
Plötzlich läuft Medlaine
zum Fenster und beobachtet den Baum der von diesem aus zu sehen war.
„Dort hat Vater mich begraben.“ Du schluckst, also hat dieses
Mädchen einst hier gewohnt. „Wie bist du gestorben
Medlaine?“ fragst du leise, doch sie hatte es gehört und sieht
dich an, was dir eine Gänsehaut verschaffte.
Sie wendete ihren Blick
wieder dem Baum zu und beginnt zu erzählen:
„Einst waren in meiner
Familie nur meine Mutter, mein Vater und ich. Ich war ein glückliches
Kind...doch dann wurde meine Mutter schwanger und mit der Geburt
meiner kleinen Schwester wurde alles anders...Wir mussten umziehen,
da unser altes Haus nun zu klein war und weil Vater eine bessere
Arbeitsstelle brauchte um uns alle ernähren zu können. Sie nannten
meine Schwester Victoria...und alle liebten sie. Sie war wunderschön,
niemand beachtete mich. Ich wurde zu Luft, es war allen im Grunde
egal ob ich sterbe oder lebe.
An einem Septembertag,
das Haus war fast fertig gestellt, musste ich auf meine damals 6
Jahre alte Schwester aufpassen. Wir saßen im obersten Stock, ich war
in Gedanken vertieft, als mich Victoria plötzlich aus den Gedanken
riss. Sie meinte, dass niemand mich liebt und auch niemals lieben
wird...und vieles andere. Anfangs ignorierte ich ihre Beleidigungen,
doch irgendwann platzte mir der Kragen und ich wollte ihr eine
Ohrfeige geben. Doch bevor ich das konnte kam meine Mutter die Treppe
hoch. Ihre Mine war finster und bedrohlich. Ich wich von Victoria und
beobachtete meine Mutter.
Langsam schritt sie auf mich zu und ich erkannte wie sich auf ihrem Gesicht ein fast schon psychotisches Lächeln bildete.
Langsam schritt sie auf mich zu und ich erkannte wie sich auf ihrem Gesicht ein fast schon psychotisches Lächeln bildete.
Das nächste woran ich
mich erinnere, ist wie meine Mutter, mich an den Schultern gepackt
versuchte aus dem Fenster zu Stoßen. Ich wehrte mich und zog, um
mehr Halt zu bekommen an meiner Schwester, die hinter meiner Mutter
stand und die Szene grinsend mit anschaute. Victoria war so
überrascht, dass sie nach vorne fiel, was wiederum meine Mutter
erschrak, worauf sie von mir abließ.
Aus dem Fenster auf einen
Haufen Baumaterialien fiel Victoria und war sofort tot.
Meine Mutter hasste mich
ab diesem Zeitpunkt noch mehr. Sie sperrte mich in meinem Zimmer ein
und ließ meinen Vater meine Fenster mit Brettern abdecken. Ich wäre
verhungert, hätte mein Vater mir nicht ab und zu heimlich etwas zu
essen und zu trinken gegeben. Ich weiß nicht genau wie lange ich in
diesem Raum war...Anfangs hatte ich mit meinen Fingernägeln Striche
in das Holz unter meinem Bett geritzt..jeder Strich zählte für
jedes Mal wenn mein Vater mir essen brachte. Und dann irgendwann
öffnete sich die Tür und seid einer Ewigkeit sah ich endlich wieder
das Tageslicht.
Man erzählte mir, dass
meine Mutter sich selbst umgebracht hatte und das jetzt alles wieder
gut war..doch etwas war anders. Oft kamen Frauen zu Besuch, die ich
danach nie wieder sah. Mein Vater schien von Tag zu Tag verzweifelter
wegen irgendetwas...und dann kam der Tag an dem ich sterben sollte.“
Die ganze Zeit über
hattest du der Geschichte gelauscht und Medlaine dabei betrachtet.
„Was ist an diesem Tag
passiert?“
Medlaine drehte sich um
und starrte auf den Boden. „Es war genau hier.“ Sie blickte auf
die dunkelroten Blutflecken auf dem Teppich. „Hier hat mein Vater
mich ermordet.“
„Dein Vater?...“ du
musstest schlucken. „Wieso?“
„Ich weiß noch genau
wie er am Abend in mein Zimmer kam und ich sein verdrecktes Hemd
sah..es war bedeckt mit Erde und Blut. Er sah mich wie ein
wahnsinniger Irrer an und packte meine Hand, zog mich hier ins
Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. Mein Herz raste ich
zitterte. Er kam plötzlich auf mich zu gerannt und drückte mich mit
seinem schwerem Körper zu Boden. Damals habe ich direkt in seine
weit aufgerissenen Augen gestarrt und konnte seinen Atem auf meiner
Haut spüren. Ich wehrte mich so gut es nur ging, doch es half
nichts. Er kam mit seinem Mund nah meinem Ohr und sagte, dass ich ihm
ein großes Geschenk machen würde...und darauf sagte er irgendetwas
auf Latein und schnitt mir gleichzeitig mit einem Messer in die Hand
und saugte an der tiefen Wunde. Er wiederholte dies an vielen Stellen
meines Körpers, den Schmerz nahm ich kaum noch wahr...ich war wie
benebelt...
Irgendwann kam ich wieder
zu mir..ich war gefesselt. Mein Vater stand vor mir..er...öffnete
seine Hose..und nahm mir meine Reinheit..
Das letzte woran ich mich
erinnere, ist dass er mir währenddessen das Messer direkt in mein
Herz stach....all das war hier passiert.“
Dir fehlen die Worte.
Wieso musste dieses Mädchen so viel Leid erfahren? Angst hast du
jetzt nicht mehr vor ihr, sie tut dir leid.
Du siehst sie an und
willst etwas sagen, doch Medlaine kommt dir zuvor:
„Zerstörte diesen Ort
und lasse den Garten umgraben. Erst dann werden du,ich und die Welt
ruhe haben.“ Die Überraschung war dir wie ins Gesicht geschrieben.
Doch du wusstest auch was
du nun zu tun hast. „Das werde ich Medlaine.“
Das erste mal lächelte
sie dich an. „Du meinst es ernst, ich spüre es und danke dir.“
Dann war sie fort..
3 Monate später
Das Haus war
abgerissen.Die Umgestaltungsarbeiten sind im vollen Gange. Es hatte
sich dabei herausgestellt, dass jemand über 50 weibliche Leichen im
Garten vergraben hatte. Du konntest dir gut vorstellen wer dass getan
hatte, sagtest aber lieber kein Wort, da dir diese Geschichte sowieso
niemand glauben würde.
2 Jahre später
Ein neues Haus steht nun
an diesem Ort. Haustür 129 ist nicht länger ein Haus der
Geheimnisse. Es ist dein Heim und nur du kennst die wahre Bedeutung
warum hier alles erst niedergerissen und dann neu aufgebaut wurde.
Besonderen 'Besuch'
bekamst du nie wieder. Innerlich warst du glücklich Medlaines
letzten Wunsch wahr gemacht zu haben.
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Das warn ganzes Stück arbeit..puh..aber es hat sich gelohnt, denn hier findet ihr das einzige Happy-End.
Was sagt ihr zu Medlaine? Wie findet ihr ihre Geschichte? Wenn ihr den 'Ersten Stock' gelesen habt, dann ist euch mit sicherheit aufgefallen, dass es mehrere Versionen der Geschichte gibt und lasst euch sagen, dass mindestens noch 2 dazu kommen! Am Ende kommt noch ein zusätzlicher Part, der dann die absolute Wahrheit beinhaltet ^^
Liebe Grüße vom Oberwusel^^<3
Das warn ganzes Stück arbeit..puh..aber es hat sich gelohnt, denn hier findet ihr das einzige Happy-End.
Was sagt ihr zu Medlaine? Wie findet ihr ihre Geschichte? Wenn ihr den 'Ersten Stock' gelesen habt, dann ist euch mit sicherheit aufgefallen, dass es mehrere Versionen der Geschichte gibt und lasst euch sagen, dass mindestens noch 2 dazu kommen! Am Ende kommt noch ein zusätzlicher Part, der dann die absolute Wahrheit beinhaltet ^^
Liebe Grüße vom Oberwusel^^<3
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